Nicole Claudia Geiger
* 16. Februar 1963
Physiotherapeutin und Kaufmännische Angestellte Futtermittelbranche
Reiterlicher Werdegang:
Schon als Schulmädchen war ich vom Pferdevirus infiziert.
Nachdem meine ersten Reitversuche auf etwas eigenwilligen Ponys meist mit einem Sturzflug endeten, beschlossen meine Eltern, mich für Reitstunden in Bättwil anzumelden.
Doch schon bald faszinierte mich der Rennsport. Ich erlangte mit 16 Jahren die Rennlizenz und mit 18 Jahren die Trainerlizenz.
Als Hippo-Therapeutin kam ich in den Kontakt mit den Isländischen Gangpferden und dank meinem ersten Pferd Rodina CH, durfte ich eine tolle und spannende Zeit in der Königsdisziplin der Vielseitigkeit verbringen.
Aus gesundheitlichen Gründen musste ich eine reiterliche Auszeit nehmen und seit 2004 stelle ich meine Pferde hauptsächlich im Dressurviereck vor.
Seit 2014 auch aktiv als Para-Reiterin im Grad V.
Mein Handicap
Als ich am 12. Mai 1988 meine Augen öffnete und vom Hals abwärts nichts mehr spürte, wusste ich, dass sich mein Leben drastisch verändern wird.
Eine Luxationsfraktur der Halswirbelsäule hat mein Rückenmark gravierend verletzt, was anfänglich zu einer Lähmung ab dem fünften Halswirbel führte.
Dank fachgerechter Bergung und schneller Operation, nach dem Sturz vom Pferd, konnte die Wirbelsäule rechtzeitig stabilisiert und ein grosser Teil der Nerven im Rückenmark entlastet werden.
Die vielen Wochen im Spital und die harten Reha-Monate brachten mich oft an meine Grenzen. Doch das Ziel wieder in den Sattel zu kommen stand fest und das gab mir die Kraft und den nötigen Durchhaltewillen.
Am Tag vor dem Unfall erhielt ich meinen neuen Dressursattel und den wollte ich möglichst bald ausprobieren.
Meine ganze Familie und viele tolle Freunde unterstützten mich unermüdlich und so war es nach sechs Monate soweit, dass ich wieder auf dem Pferd sitzen konnte, mit dem ich den Unfall hatte. Mit Reiten hatte dies noch nicht viel Ähnlichkeit, aber es war doch schon ein Anfang.
Ein Zurück ins frühere Berufsleben als Physiotherapeutin war zu dem Zeitpunkt nicht möglich, so startete ich eine Zweitausbildung als Kaufmännische Angestellte in der Futtermittelbrache.
Doch so wirklich glücklich machte mich die Arbeit am Bürotisch nicht.
Ich begann 1992 wieder stundenweise auf meinem geliebten Beruf als Physio zu arbeiten. Schnell merkte ich, dass auch mit einer Teillähmung der linken Seite und der verminderten Sensibilität in den Füssen ein genügend grosser Physio-Bereich abzudecken war. Heute verdiene ich als selbständige Physiotherapeutin nicht nur meinen Lebensunterhalt sondern finanziere auch zu einem grossen Teil meine Leidenschaft zu den Pferden.
Tägliches Training auf dem Kreisel, meinem Bike oder meinen Pferden halten mich fit und helfen mir Gleichgewicht und Koordination zu optimieren.
Ziel wird es auch weiterhin sein, mein Handicap nicht in den Mittelpunkt zu stellen.